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24.03.2022 11 min read

Meet Our CEO: René Fischer

René Fischer ist der neue CEO von Contovista, dem führenden Schweizer FinTech im Data Driven Banking. René hat einen Abschluss als lic. oec. publ. der Universität Zürich und ist Dozent an der Fachhochschule Nordwestschweiz für Unternehmensführung. Contovista kombiniert Daten, Technologie und Design und schafft damit ansprechende Banking-Erlebnisse für mehr als 5 Millionen Kunden in der Schweiz. So unterstützt Contovista Finanzinstitute dabei, ihre Kunden wirklich verstehen und beraten zu können.

René, du bist seit Oktober 2021 CEO von Contovista. Was hat dich an der neuen Aufgabe gereizt? Was macht Contovista für dich aus? Und: Was ist deine Vision für das Fintech-Unternehmen?

Bei Contovista kommt es auf den Beitrag eines jeden einzelnen Mitarbeitenden an. Ein grosser Unterschied zu vielen anderen mir bekannten Unternehmen. Wir verlangen von allen Team-Mitgliedern einen hohen Grad an Selbständigkeit, Eigeninitiative und Eigenverantwortung. Teil eines solchen Teams zu sein und die Geschicke der Firma mitgestalten zu können, das ist der Reiz und mein täglicher Ansporn.

Wie sehe ich meine eigene Aufgabe dabei?
Als Unternehmer will ich die strategische Weiterentwicklung von Contovista sowie von unseren Produkten und Services forcieren. Dabei möchte ich natürlich auch die finanzielle Gesundheit gewährleisten.

Vor allem ist es mir wichtig, die Positionierung von Contovista im Markt zu schärfen. Contovista ist im Bereich des Data Driven Banking schon heute hervorragend aufgestellt und in der Schweiz der unangefochtene Marktführer. Jetzt geht es insbesondere um das Besetzen und Entwickeln der Themen „Multibanking“ für Retail wie auch Business, und „Data“, dies mit zeitgemässen und innovativen Lösungen. Zusammen mit unseren Partnern im Ökosystem und unseren Kunden werden wir in den nächsten Monaten weiter den Abstand der Schweiz im internationalen Vergleich in Sachen „Open Banking“ massiv verringern.

«Contovista ist im Bereich des Data-Driven-Banking schon heute hervorragend aufgestellt und in der Schweiz der unangefochtene Marktführer.»

Ganz zentral gehört dazu für Contovista auch der Ausbau unseres Personal Finance Managers, um im Everyday Banking noch relevanter zu werden. Dazu zählen auch, neue am Markt nachgefragte Features und Funktionen weiter zu implementieren – etwa in den Bereichen Sustainability oder Geo Location.

… und etwas weiter in der Zukunft werden für Contovista im Zusammenhang mit Open Banking viele neue spannende Themen entstehen. Ein kleines Beispiel: Durch den Austausch von Daten über die bLink-Plattform kann die Steuererklärung einer Privatperson vollständig automatisiert werden, und dies inklusive der Bereitstellung von Belegen. Einfach so, auf Knopfdruck.

Der Markt für Banken, Neobanken und FinTechs ist sehr dynamisch.
Was sind aus Deiner Sicht aktuell die wichtigen Trends, und welche kommen demnächst dazu?

Dass der Finanzmarkt sich in einem tiefgreifenden Wandel befindet, ist inzwischen allgemein bekannt. Viele traditionelle Institute fragen sich aber, wie sie bei dem rasanten Tempo der Digitalisierung mithalten sollen. Wie können sie den gewandelten Anforderungen der Kunden entsprechen, die es heutzutage gewohnt sind, Dinge digital zu erledigen – ohne dafür extra zur Bank laufen zu müssen?

Häufig stellen die heutigen Kern-Bankensysteme ein grosses Hindernis für eine zeitnahe, echte Digitalisierung dar. Auch sind die Kostenimplikationen teilweise enorm und führen somit zusätzlich zu Verzögerungen.

Betrachten wir die aktuellen Mobile-Banking-Lösungen oder die Gestaltung der e-Bankingportale. Wie gut ist die User-Experience? Dass es besser geht, zeigen uns teilweise auch internationale Banken, insbesondere aber Challenger-Banken und Fintechs. Diese haben die Funktionalitäten des Contovista Personal Finance Managers, wie die Kategorisierung der Transaktionen, Instant Search (das wir auch von Google kennen) von Transaktionen, das Verwalten von Budgets und Sparzielen und die einfache Darstellung, direkt implementiert. Nicht nur in deren Mobile-Apps, sondern auch im e-Banking. Eine tolle und einfache User-Experience ist das A und O – und dies kanalübergreifend, unabhängig vom verwendeten Device.

Da der persönliche Kontakt mit dem Finanzinstitut oft gar nicht so persönlich ist und somit immer mehr in den Hintergrund rückt, wird diese Gestaltung der digitalen Kundenschnittstelle immer wichtiger. „Persönlich” geht nämlich durchaus digital, und zwar dann, wenn Beratung und Angebote individuell auf den Kundenbedarf zugeschnitten und damit wirklich relevant sind.

Unterm Strich entscheidet die Qualität der Personalisierung immer mehr, ob der Kunde bei einer Bank bleibt oder nicht. An dieser Stelle spielt die Contovista Enrichment Engine ihre Fähigkeiten aus. Sie hilft den Banken, ihre Kunden viel besser zu verstehen. Banken können durch uns Insights wie Änderung des Lohnes oder des Zivilstands, aber auch über das frei verfügbare Einkommen bekommen.

«Unterm Strich entscheidet die Qualität der Personalisierung immer mehr, ob der Kunde bei einer Bank bleibt oder nicht.»

Das ist nicht nur in digitalen Kanälen äusserst nützlich, sondern auch im klassischen Beratungsgespräch. Denn nun ist die Bankangestellte in der Lage, ein Gespräch mit ihrem Kunden gut vorzubereiten und sogar konkrete, bedürfnisorientierte Angebote auszuarbeiten. Das verstärkt die Zufriedenheit des Kunden und sein Vertrauen in die Bank.

Du hast wichtige Trends wie Multibanking und Personalisierung angesprochen. Ketzerische Frage: Wollen die Kunden der Banken das alles überhaupt?

Und ob sie das wollen! Das wissen wir auch aus unserem eigenen Research. Unsere im letzten Jahr durchgeführte Consumer Studie zeigte klar auf, dass 57% der Bankkunden den Wunsch nach personalisierten Angeboten haben, vorausgesetzt diese sind wirklich relevant für sie.

Ein Beispiel ist die finanzielle Vorsorge. Viele Menschen machen sich sehr viele Gedanken über ihre Altersvorsorge (Konkret ist das die Nummer zwei der Sorgen der Schweizer Bevölkerung). Mit der gesamtheitlichen Analyse der Transaktionsdaten durch Contovista kann die Bank ihre Kunden ganz konkret mit Themen der freien Vorsorge beraten. Sogar einen Vorschlag über die individuelle, budgetverträgliche Höhe der Säule-3A-Investitionen kann sie unterbreiten. Wie gesagt: wichtig ist es dabei, die gewünschten Infos genau zur richtigen Zeit zu präsentieren, um mehr Relevanz und Engagement beim Bankkunden zu erzielen.

Beim Thema Multibanking kommt auch in der Schweiz nun zunehmend Dynamik auf. Hier hat SIX mit der bLink-Plattform eine gute technologische Grundvoraussetzung geschaffen, um dem Bedürfnis von über 35% der Bankkunden nach Multibanking gerecht werden zu können.

Der Contovista Business Finance Manager erlaubt Geschäftskunden schon seit einiger Zeit, den einfachen Überblick über all ihre Bankverbindungen zu behalten und direkt mit unserem Toolset eine fundierte Liquiditätsplanung zu machen.

Auch der Contovista Personal Finance Manager ist wie geschaffen für Multibanking. Mit dem Zugriff auf alle Bankkonti wird der Nutzen für Kund:innen massiv erhöht. So kann der Kunde ein integriertes Budget erstellen, sich konkrete Sparziele setzen und diese direkt umsetzen. Er kann über eine Vielzahl an Bankkonti, inklusive seiner Kreditkarten, den Überblick behalten, Reports erstellen oder auf simple Art nach Transaktionen suchen, so wie er es von Google & Co. gewohnt ist.

«Mit Multibanking sind viele weitere Anwendungsmöglichkeiten in der Zukunft umsetzbar, die über die Grenzen der Banken hinweg gehen.»

Zum Beispiel beim Thema Nachhaltigkeit. Das beschäftigt viele Menschen inzwischen sehr: Sie wollen ihren Alltag klimafreundlicher gestalten, einen besseren Überblick über ihren CO2-Fussabdruck erhalten und aktiver zum Klimaschutz beitragen. Mit unseren Analysen wird es ihnen ermöglicht, ihr Konsumverhalten noch nachhaltiger zu gestalten. So helfen wir den Banken dabei, relevante Themen anzusprechen und den Endkunden im Everyday Banking zu unterstützen. Insbesondere zum Thema CO2 arbeiten wir an einer passenden Antwort, auf die unsere Kund:innen sich voraussichtlich ab Sommer 2022 freuen können.

«Wir wollen den Banken dabei helfen, relevante Themen anzusprechen und den Endkunden im Everyday Banking zu unterstützen.»

Und jetzt zu dir persönlich – last but not least, versteht sich. Was bist du für ein Typ? Hast du neben deinem verantwortungsvollen Job überhaupt noch Zeit für ein Hobby?

Also zunächst, es geht nicht um mich, es geht um uns, um Contovista. Mir liegt unser Erfolg am Herzen. Auf den habe ich mein Team eingeschworen. Claudia Dietschi, verantwortlich für den Verkauf, intensiviert mit ihrer Crew permanent den Austausch mit den Kunden und unseren Technologie-Partnern. Die Weiterentwicklung unseres Produktportfolios obliegt Amancio Bouza und Remo Arpagaus. Für die professionelle, und nachhaltig erfolgreiche, Implementierung bei unseren Kunden ist Olivier Brin verantwortlich.

Und hinter uns stehen 30 top motivierte, hochqualifizierte und professionelle Software-Entwickler, Data-Scientists, Projektleiter, UX-Designer:innen, Marketing- und Verkaufsfachleute. Auch Vielfalt wird bei uns tagtäglich gelebt, mit einem hohen Frauenanteil und Mitarbeiter:innen aus vielen verschiedenen Ländern.

Was mich persönlich angeht – klar habe ich Zeit für andere Dinge. Damit mir diese bleibt, bedarf es jedoch eines disziplinierten Zeitmanagements. Dann steht die Familie im Vordergrund und zum Beispiel Skifahren, Ausdauersport oder ein gutes Buch. Ein Tipp von mir: Die Mitternachtsbibliothek von Matt Haig.

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